1. Rayton Fissore
Die Firma Rayton Fissore überarbeitete
Anfang der 80er Jahre die Varianten Coupe
und HPE der Beta-Baureihe. Angeboten wurden die Fahrzeuge ausschließlich in der Schweiz
über Lancia-Vertragshändler. Aufgrund dieses offiziellen Lancia-Segens ist der Fissore
ein Sondermodell und vom Status vergleichbar mit den H.F.-Serien. Es wurden folgende Änderungen
gegenüber der Serie ausgeführt:
Die Front- und Heckschürzen wurden komplett neu gestaltet und in Wagenfarbe lackiert. Sie
verleihen dem Fahrzeug ein deutlich sportlicheres und moderneres Erscheinungsbild.
Im Heckspoiler wurden Nebelschlußleuchten integriert.
Es wurden dezente Kotflügelverbreiterungen und Seitenschweller-verbreiterungen angebracht.
Auch diese wurden in Wagenfarbe lackiert. Das Fahrzeug steht auf Fissore-Alufelgen mit
breiterer Bereifung. Athermische Scheiben wurden eingesetzt. Für mehr Abtrieb auf der
Hinterachse sorgt ein schwarzer, elastischer Heckspoiler. In die Frontmaske wurde
ein silbernes Lancia-Zeichen eingesetzt. Die Innenausstattung entsprach der Serie.
Auf den Bildern (rechte Spalte) unterscheidet sich das Auspuff-Endrohr (dicker, leicht
oval) zur Serie. Ich habe leider keine Informationen über die angebotenen Motorvarianten.
Die überwiegende Zahl der Fahrzeuge dürfte aber mit 2000IE-Aggregaten ausgeliefert worden
sein. Die Motoren waren mit der Serie nahezu identisch. Die Änderungen an der Karosserie
sind keinesfalls nur "optischer Schnickschnack", sondern bewirken bei höheren
Geschwindigkeiten - aufgrund besserer Aerodynamik und Abtriebswerten - Vorteile.
Das Coupe kostete sfr 23990,- und der HPE sfr 25690,-. Die Anbauteile wurden auch einzeln
vekauft. Front- oder Heckschürze kostete sfr 800,-; Seitenschwelleraufsätze je Stück sfr 134,-;
Radläufe je Stück sfr 67,-. Der ganze Umbau-Satz sfr 2136,-. Das ergab aber noch keinen
kompletten Fissore, da Felgen, Scheiben usw. noch fehlten.
Es gibt derzeit keine Informationen, wieviele Beta Fissore noch existieren. Fündig wird man,
wenn überhaupt, naturgemäß in der Schweiz. Die preisliche Bewertung fällt angesichts der
Seltenheit schwer. Einen Aufschlag wird wohl nur ein Fissore-Fan zahlen.
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Coupe
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HPE
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Produktion
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200 Stück
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250 Stück
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Farben
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- graumetallic - weiß - rot
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- hellgraumetallic - dunkelgraumetallic - blaumetallic - beigemetallic
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Fissore optimierete auch andere Fahrzeuge, wie z.B. das Coupe Alfa Romeo GTV (Anfang der 80er).
Die Firma stellte aber auch komplette Karosserien her:
Rayton Fissore baute von 1984 bis 1991 den Geländewagen Magnum 4x4 (siehe linkes Bild). Die Fabrikationsstätte
lag südwestlich von Alba im Piemont. Für diesen imposanten Wagen (Außmaße: 4570 x 2000 x 1780 mm)
wurden fünf Motor-Varianten angeboten: 2 Diesel mit 105 oder 115 PS und 2 Benziner mit 138,
158 oder 211 PS. Der stärkste Motor ermöglichte eine Höchstgeschwindigkeit von 185 km/h und
beschleunigte den Wagen in 9,4 Sekunden auf 100 km/h. Mit diesem Auto war Fissore seiner Zeit
voraus. Hätte der Trend zum noblen Geländewagen ein paar Jahre früher eingesetzt, könnte die Marke
heute noch existieren.
Bilder des Fissore Coupes von Martin Lüssi
Fissore-Artikel von Martin Lüssi
Quellen zu diesem Artikel: Martin Lüssi (ehem. Fissore-Fahrer), André N. Debrus (Ex-Vorsitzender der Beta/Gamma-IG) in
einem Artikel der Clubzeitschrift auf Basis eines Beitrags von Ansgar Mantey
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Bild 1: Fissore Coupe
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Bild 2: Fissore HPE
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